Noch ist es nicht viel, aber hier findet man ab jetzt schomal erste
Eindrücke meiner China-Fahrt im August und September 1997. Hoffentlich
wird es bald mehr...
Stationen der Reise - noch ohne Bilder: Peking, Zhengzhou, Xian, Lanzhou,
Jiayuguan, Dunhuang.
Marktstraße
in Linxia - Linxia in der Provinz Gansu erreicht man von der Provinzhauptstadt
Lanzhou nach einer ca. 4-stündigen Busfahrt. Etwas besonderes, im
Sinne von touristisch interessanten Tempeln, Grotten etc. gibt es hier
eigentlich gar nicht zu sehen. Vielmehr das Übliche: Staubige Straßen,
ein Busbahnhof, Motor-Rikschas, zweistöckige chinesische Wohnhäuser,
zwei bis drei Hotels. Und trotzdem ist Linxia ein faszinierender und sehr
angenehmer Ort. Angenehm ist Linxia, weil man - sofern man aus Norden oder
Nordwesten kommt, von wo man das hektische Großsstadtleben von Lanzhou
oder den Staub und die Trockenheit der Wüste gewohnt ist - sich nun
in einer "Kleinstadt" (mit wohl so um die 100.000 Einwohnern) befindet,
in der man sich trotz der vielen Gassen und Straßen gut zurechtfinden
und eine relativ bessere Luft und die grüne Vegetation umher genießen
kann. Und faszinierend ist es, weil man hier nicht eine "typisch chinesische"
Stadt vorfindet, sondern einen Ort, der einen ganz stark muslimisch geprägten
Charakter aufweist, so daß man sich unwillkürlich an Orte im
Mittleren Osten oder in Zentralasien erinnert fühlt. Muslimischen
Einfluß findet man fast im gesamten Nordwesten Chinas, aber hier
ist dieser besonders ausgeprägt, was wohl darauf zurückzuführen
ist, daß Linxia einst ein wichtiger Haltepunkt auf der Seidenstraße
war, die den Osten Chinas mit den Metropolen der arabischen und westeuropäischen
Welt verband. Und so gibt es heute noch eine große Moschee im Stadtzentrum
und man wird morgens vom Rufen des Muezzins geweckt. Tagsüber sieht
man alte Männer, die mit ihren langen, faserigen Bärten und weißen
Kopfbedeckungen auf den Straßen sitzen und schläfrig dösen
oder Pfeife rauchen. Und gegen abend beginnt die Stadt aufzuleben, die
Menschen stehen auf der Straße und erzählen, sitzen in kleinen
Restaurants oder vor ihren Häusern und an den Marktständen auf
der Straße verkauft man Gewürze und Lebensmittel, kunstvoll
gravierte Krüge, Dolche und Messer, Teppiche, Lederarbeiten und schmiedeeiserne
Werkzeuge.
Tempel in Langmuzi - Langmuzi ist ein winziges Nest, in der
äußersten südwestlichen Ecke der Provinz Gansu gelegen,
auf über 3000 Meter Höhe in den östlichen Ausläufern
des chinesischen Himalaya. Nicht mehr als 1000 Einwohner und nahezu völlig
von der Zivilisation abgeschlossen. Nur ein Bus fährt täglich
nach Norden, wo man nach einer 10 Stunden dauernden Busfahrt über
mehrere Gebirgspässe und endlose tibetanische Grasflächen die
Städte Hezuo und Xiahe erreicht, und einer Richtung Süden, wo
man drei ebenso endlose Tage des Busfahrens braucht, um über die "Nester"
Zoige und Songpan schließlich nach Chengdu in der Provinz Sichuan
zu gelangen. Entsprechend wenige Touristen finden sich daher in Langmuzi.
Wer es aber trotzdem bis dort schafft, wird für die Strapazen der
Reise mehr als reichlich belohnt: In atemberaubender Landschaft, in einem
Talkessel gelegen, findet man ein nahezu unberührtes tibetisch-buddhistisches
Kloster, in dem noch heute über 500 Mönche leben. Strenggenommen
ist dabei der gesamte Ort das Kloster: Vom "Touristenhotel" läuft
man in den Gassen einfach los und gelangt nach ein paar hundert Metern
in den Klosterbereich, in dem neben einem großen Haupttempel und
einer Pagode weitere kleinere Tempel sowie die Wohngebäude der Mönche
stehen. Wir wurden von einem Mönch eingeladen und konnten ein solches
"Wohnhaus" von innen betrachten, in dem in einem einzigen kleinen Zimmer
4 Mönche gleichzeitig schlafen, kochen, essen und studieren. Außerhalb
des eigentlichen Ortes gibt es dazu noch einige weitere Tempel und Klostergebäude,
zu denen auch der hier abgebildete gehört.
Hier noch was auf die Schnelle: Der Summer Palace in Peking!
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